Microgreens:
Kleine Wunderpflanzen
Microgreens sind essbare Keimpflanzen, die sich nach nur wenigen Tagen ernten lassen. Ein bekannter Klassiker ist die Gartenkresse – aber auch zahlreiche Kräuter- und Gemüsesorten lassen sich als Microgreens anziehen. Wir zeigen Dir, wie’s geht!
Ein wahres Superfood
Microgreens werden nicht grundlos als „Superfood“ gehandelt. Die Keimlinge sind vollgepackt mit Vitaminen und Mineralien und reich an Ballaststoffen sowie Chlorophyll. Die Nährstoffdichte ist nämlich deutlich höher als bei den ausgewachsenen Pflanzen – eben im Kleinen komprimiert. Dennoch sollten die Microgreens nicht als Ersatz für Gemüse und Obst betrachtet werden. Vielmehr bieten sie eine schmackhafte und gesunde Ergänzung, die Deine Gerichte aufwerten. Und das Beste: Du musst Dich nicht lange gedulden, bis Du die Keimlinge genießen kannst.
Welche Pflanzen können als Microgreens verzehrt werden?
Zahlreiche Kräuter- und Gemüsesorten können bereits im Keimlingsstadium verzehrt werden – nämlich alle, von denen das Blattgrün essbar ist.
Dazu gehören: • Basilikum • Dill • Koriander • Zitronenmelisse • Petersilie • Anis • Kohl (Blumenkohl, Rotkohl, Brokkoli) • Erbsen • Sonnenblumen • Rote Beete • Radieschen • Bockshornklee • Karotte • Mangold • Fenchel • Rucola • …
Auf keinen Fall verwenden solltest Du Nachtschattengewächse (Tomate, Kartoffel, Aubergine, Paprika). Diese enthalten den giftigen Stoff Solanin in ihrem Blattgrün.
Wie ziehe ich Microgreens richtig an?
Der Anbau von Microgreens dauert je nach Pflanze zwischen 7 und 14 Tagen. Die Pflänzchen wachsen Dir also geradezu von der Anzuchtschale in den Mund. Zudem kannst Du Microgreens das ganze Jahr über anbauen. Da die Methode derart einfach und schnell ist, ist sie wunderbar für Kinder geeignet.
Wir empfehlen Dir, für die Anzucht von Microgreens unbehandeltes Biosaatgut zu verwenden.
💡 Sprossen oder Microgreens?
Sprossen werden im Gegensatz zu Microgreens nur in Wasser angezogen und im Ganzen verzehrt. Die Ernte erfolgt bei Sprossen noch früher als bei Microgreens: nämlich dann, wenn die ersten Blättchen sichtbar werden.
Microgreens hingegen können als Hydrokultur oder in Anzuchterde kultiviert werden. Sie werden erst dann geerntet, wenn die Keimblätter vollständig ausgebildet sind und die ersten richtigen Blätter kommen. Dann werden die Sprösslinge einfach oberhalb der Erde abgeschnitten.
Spezielle Gefäße für Microgreens vereinfachen die Aussaat. Dann brauchen die Samen nur noch einen hellen Ort (zum Beispiel auf der Fensterbank), um zu sprießen. Behalte die Sprösslinge am besten im Blick. Schießen sie rasant in die Höhe, ohne Blätter zu bilden, ist der Ort vermutlich zu warm. Ist nach längerer Zeit noch nichts passiert, brauchen die Samen mehr Wärme. Sollte sich Schimmel bilden, dürfen die Microgreens auf keinen Fall verzehrt werden.
Schimmel von Mikrowurzeln unterscheiden
Am unteren Rand der Keimlinge können sich feine, weiße Wurzelhärchen bilden. Diese sind völlig normal und unbedenklich. Schimmel wächst meist auf der Erdoberfläche und lässt sich wegwischen, die Wurzelhärchen sind hingegen mit der Pflanze verbunden und bewegen sich mit ihr. Schimmel ist zudem am Geruch erkennbar.