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Eine Honigwabe mit Bienenwachs in einem Holzrahmen.

Honig aus eigener Ernte


Im Jahr 2023 zogen zwei Bienenstöcke auf das Gelände unserer Firmenzentrale im westfälischen Münster. Seither leben die beiden Völker neben unserem Staudenbeet, sammeln fleißig Nektar und Pollen und leisten wichtige Arbeit als Bestäuberinsekten. Bereits im ersten Jahr konnte unser Kollege Thomas Ensberg mehrfach Honig ernten. Das Pilotprojekt soll auf weitere Firmenstandorte ausgeweitet werden. Bei allen Neubauten werden deshalb von Beginn an Naturwiesen oder Staudenbeete eingeplant. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfreuen sich an dem frischen Honig aus eigener Ernte. Wir erzählen Dir, wie eine solche Honigernte eigentlich abläuft und wie das “flüssige Gold” von der Wabe ins Glas kommt – und wie die Bienen den Winter verbringen.

Wie entsteht Honig eigentlich?

Nicht umsonst spricht man von “fleißigen Bienchen”. Für ein einziges Honigglas fliegen die kleinen Insekten im Schnitt ganze zwei Millionen Blüten an. Dort nehmen sie den Blütensaft auf und bringen ihn zurück zum Bienenstock. Der Saft wird dabei mit Mineralien und Enzymen angereichert – so erhält er seine antibakterielle Wirkung. Zudem wird der Wassergehalt immer weiter reduziert, bis die dickflüssige Konsistenz entsteht, die uns vertraut ist. Der Honig wird in Wabenzellen eingelagert und von den Bienen zur Konservierung mit Wachs verdeckelt.

Eine Nahaufnahme von Stauden, auf denen zwei Bienen sitzen. 

Honig ist also ein wahres Wunderprodukt der Natur. Die Bienen legen den Honig als Nahrungsvorrat für den Winter an, wenn sie wegen der Kälte nicht ausfliegen können. Aber keine Sorge – der entnommene Honig wird vom Imker durch ein Zuckerpräparat ersetzt, damit die Insekten im Winter trotzdem gut versorgt sind. Das Imkern ist ein jahrtausendaltes Handwerk. Viele Hobbyimker kümmern sich aus tiefer Leidenschaft um ihre Bienenvölker. Jeder Blick in den Bienenstock verrät dem erfahrenen Imker Wissenswertes über den zu erntenden Honig. Jede Ernte schmeckt anders - geprägt von der Jahreszeit und dem Wetter sowie den Blüten, die die Bienen anfliegen.

1) Entnahme

Der Honig ist erntereif, wenn der Wassergehalt unter 18 % gesunken ist. Das gibt der deutsche Imkerbund vor. Um den Wassergehalt genau zu bestimmen, kann ein sogenanntes Refraktometer genutzt werden. Wenn diese Vorgabe unterschritten ist, werden die Honigwaben aus dem Stock entnommen. Das geschieht meist in den Sommermonaten. Damit die Bienen dabei im Stock bleiben, setzen Imker ein paar Tage vor der Ernte eine Bienenflucht ein. Diese funktioniert wie eine Einbahnstraße von dem Honigraum in den Brutraum. So sind am Erntetag kaum mehr Bienen im Honigraum und die Waben können einfach entnommen werden. Sollten doch noch einige Bienen auf den Waben sitzen, werden sie mit einem Bienenbesen vorsichtig abgekehrt. Dieser sanfte Besen ist speziell dafür entwickelt, die Bienen nicht zu verletzen oder zu reizen.

Der Imker trägt einen Imkerhut und hält einen Bienenbesen in der Hand. Eine weitere Person hält eine frisch aus dem Bienenkasten entnommene Wabe.
Eine Honigwabe wird mit einem Imkerwerkzeug geöffnet, indem die Deckel aus Bienenwachs abgeschabt werden. Die Wachsschicht wird in einem Auffangbehälter gesammelt.

2) Entdeckeln

Thomas Ensberg nimmt die prall gefüllten Waben mit nach Hiltrup, wo seine Honigschleuder wartet. Als erstes müssen jedoch die Wachsdeckel aufgemacht werden, unter denen sich das süße Gold verbirgt. Für diese klebrige Angelegenheit nutzt der Imker ein spezielles Entdeckelungswerkzeug. Das Wachs wird aufgefangen – denn auch dieses ist ein wertvolles Naturprodukt.

3) Schleudern und Rühren

Die geöffneten Waben kommen anschließend in die Honigschleuder. Durch die Zentrifugalkraft wird der Honig aus den Waben geschleudert. Durch den Auslaufhahn der Schleuder tropft der reine Honig durch ein feines Sieb hinaus– ein feierlicher Moment. Damit sich im Honig keine Kristalle bilden, wird er vor dem Abfüllen noch gerührt. Thomas Ensberg legt besonderen Wert darauf, den Honig so naturbelassen wie möglich zu verarbeiten – ohne übermäßiges Raffinieren oder Erhitzen. So bleiben die honigeigenen Nährstoffe am besten erhalten.

Eine sich drehende Bienenschleuder von oben. Der Honig wird zentrifugiert. 

Und was passiert mit den Bienen im Winter?

Im Winter versammeln sich die Honigbienen zu einer engen Traube um die Königin. In dieser Traube können sie ihre Körpertemperatur aufrechterhalten und sich gegenseitig schützen. Die Population des Bienenstocks nimmt ab und die Bienen investieren ihre Energie hauptsächlich in den Wärmeerhalt. Wichtig ist beim Bienenschutz deshalb, dass die Tiere im Winter ungestört bleiben. Deshalb überwintern unsere Bienenvölker in einem Winterquartier außerhalb des Firmengeländes. Mitte bis Ende Februar kommen dann die Bienen zurück zu den Staudenbeeten. Wenn die Temperaturen über 13 Grad steigen, beginnen die Bienen wieder auszufliegen und der Imker kann den Zustand des Bienenvolkes überprüfen.

Du möchtest noch mehr über Bienen erfahren und einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten? In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Du Deinen eigenen Garten bienenfreundlich gestalten kannst:
So gestaltest du deinen Garten bienenfreundlich | Siena Garden Magazin